Europasaurus („Echse aus Europa“) ist eine Gattung der sauropoden Dinosaurier und wird innerhalb dieses Taxons zu den ursprünglichen Macronaria gestellt. Die einzige bekannte Art E. holgeri, war für einen Sauropoden ungewöhnlich klein und lebte auf einer der Paläo-Inseln am südlichen Rand des Niedersächsischen Beckens in der späten Jurazeit (mittleres Kimmeridgium) Norddeutschlands
Die bisher gefundenen Fossilien stammen von mehr als elf Individuen aller Entwicklungsstadien (juvenil, sub-adult, adult) mit Körperlängen zwischen 1,7 und 8 Metern aus dem Steinbruch Langenberg bei Oker, einem Stadtteil von Goslar (Niedersachsen), am nördlichen Rand des Harzes. Die dort anstehenden marinen Karbonatgesteine stammen aus der Zeit vom frühen Oxfordium bis zum späten Kimmeridgium. Die ersten Zähne und Knochen entdeckte 1998 der Fossiliensammler Holger Lüdtke, ihm zu Ehren trägt das Epitheton der Typusart seinen Vornamen. Die noch im gleichen Jahr von Lüdtke informierten Wissenschaftler hielten die Funde anfangs für die Überreste von juvenilen Großsauropoden. Sie wurden anschließend im Dinosaurierpark Münchehagen präpariert. Zusammen mit den Fossilien von Europasaurus fanden sich Fische, apotosauride Krokodile, Flugsaurier, Schildkröten und theropode Dinosaurier. Die Freilegung der Knochen ist noch längst nicht abgeschlossen und kann in der Schaupräparationswerkstatt des Dinosaurierpark Münchehagen beobachtet werden. Seit 1999 wurden ca. 1000 Knochen verschiedener Europasaurus Individuen präpariert. Funde von Sauropodenschädeln sind generell selten, die gut erhaltenen Schädelknochen von Europasaurus sind die ersten derartigen Fossilien in Europa.